
Mag das Wetter mitunter verrückt spielen – Sommerzeit ist Sonnenzeit. Ob daheim oder im Urlaub, spätestens zu den großen Ferien wird Sonnenschutz ein Thema.

Strahlt die Sonne vom Himmel, strahlen wir ebenfalls. Sie stärkt uns sowohl mental als auch körperlich. Eine leichte Bräune schummelt Unregelmäßigkeiten des Teints weg, wir wirken jünger und fitter. Außerdem benötigt der Körper Sonnenlicht, um Vitamin D zu produzieren. Wir brauchen es beispielsweise für gesunde Knochen, feste Zähne und kräftiges Haar.
Doch leider trocknet Sonnenlicht die Haut aus und fördert die Faltenbildung. Sonnenbrände erhöhen das Hautkrebsrisiko. Darum sollte man einige Dinge beherzigen, damit die Sonne nicht zum Feind wird, sondern ein lebenslanger Freund bleibt.
Tipp Nr. 1: Wahl des LSFs
Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie lange man über den Eigenschutz der Haut hinaus vor einem Sonnenbrand geschützt ist. Sonnencreme mit LSF 20 verlängert den Schutz demnach um das Zwanzigfache. Der Eigenschutz der Haut ergibt sich aus dem Hauttyp. Es gilt – je heller die Haut, desto geringer der Selbstschutz und umso höher der gewählte Lichtschutzfaktor.
Tipp Nr. 2: Hauttyp bestimmen
Anhand der Farbe der Augen, Haare und der Haut unterscheidet man sechs Hauttypen mit unterschiedlich langer Eigenschutzzeit: Typ 1: ca. zehn Minuten, Typ 2: ca. 20 Minuten, Typ 3: ca. 30 Minuten, Typ 4: ca. 45 Minuten, Typ 5: ca. 60 Minuten, Typ 6: ca. 90 Minuten. Über die wichtigsten Merkmale der verschiedenen Hauttypen informiert die Deutsche Krebshilfe.
Tipp Nr. 3: Richtig cremen
Tragen Sie frühzeitig Sonnenschutz auf. Die meisten Sonnenschutzmittel benötigen etwa 30 Minuten Einwirkzeit, bevor sie verlässlichen Schutz bieten. Sparen Sie nicht an der Menge und cremen Sie regelmäßig nach. Durch Abrieb an Kleidung oder Strandtuch, durch Schwitzen oder Schwimmen geht der Schutz schnell verloren.
Tipp Nr. 4: Gewöhnungsbedürftig
Gehen Sie es langsam an und geben Sie der Haut Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Zu Beginn sollte der Aufenthalt in der prallen Sonne so kurz wie möglich sein. Erst fünf, dann zehn Minuten und danach in den Schatten.
Tipp Nr. 5: Extra-Pflege für’s Gesicht
Die Gesichtshaut ist besonders empfindlich und sie ist länger der Sonne ausgesetzt. Während der Körper von Kleidung bedeckt ist, bleiben Gesicht, Hals und Dekolleté meist ungeschützt. Da UVA-Strahlen die Hautalterung begünstigen, sollte hier Lichtschutzfaktor 50 verwendet werden. Sonnencremes mit Hyaluronsäure halten die Haut straff.
Tipp Nr. 6: Kleidung schützt
Je mehr die Sonne scheint, umso weniger Textilien tragen die Menschen am Körper. Ein Fehler, denn Kleidung schützt die Haut. Dabei gilt: Chemiefasern besitzen einen höheren UV-Schutz als Baumwolle – sind dafür aber nicht so atmungsaktiv. Je dunkler und dichter der Stoff, umso weniger Strahlung geht durch. Spezielle Sonnenschutzkleidung mit dem Prüfsiegel „UV-Standard 801“ bietet besonders verlässlichen Schutz. Denken Sie auch immer an eine Kopfbedeckung. Das Haar allein ist kein ausreichender Sonnenschutz.
Tipp Nr. 7: Unser Freund, der Schatten
In seinem Schutz werden wir ebenfalls braun. Langsamer zwar, aber dafür sanfter und dauerhafter. Sonnenschutz ist jedoch ebenfalls Pflicht, denn sowohl Sonnenschirme als auch Wolken lassen noch mehr als 50 Prozent der UV-Strahlung durch.
Tipp Nr. 8: Schutz zu jeder Jahreszeit
Im Prinzip sollte man immer auf ausreichenden Sonnenschutz achten, denn die Sonne scheint ja Gott sei Dank nicht nur im Sommer. Auch im Herbst, wenn sie schon tiefer steht, hat sie noch viel Kraft. Dies gilt natürlich auch im Winter, wenn die Spiegelung von Eis und Schnee die Strahlung auf ein Vielfaches erhöht. Ebenso im Frühjahr, wenn die Haut noch blass und von der Sonne entwöhnt ist, sollte auf Sonnenschutz nicht verzichtet werden. Verwenden Sie am besten eine Gesichtspflege, die mindestens einen LSF 15 enthält.
Tipp Nr. 9: Kinder und Sonne
Je jünger die Kinder, desto weniger sollten sie der Sonne ausgesetzt werden. Unter zwei Jahren möglichst gar nicht. Die Immunabwehr ist noch nicht ausgebildet und die Pigmentproduktion unzureichend. Ihre Eigenschutzzeit liegt bei Null.
Tipp Nr. 10: Was tun bei Sonnenbrand?
- Erstmal raus aus der Sonne. Mitunter gar für mehrere Tage.
- Viel trinken, am besten Wasser.
- Nehmen Sie Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin) ein, um Botenstoffe für weitere Entzündungen auszubremsen.
- Bei einer leichten Rötung der Haut helfen kühlende Salben. Verwenden Sie möglichst wasserhaltige Produkte. Herkömmliche Bodylotionen sind in der Regel zu reichhaltig und können zum Hitzestau führen. Besser: After Sun-Produkte mit Aloe Vera.
- In der Apotheke gibt es eine Reihe frei verkäuflicher Produkte mit Hydrocortison, die bei schlimmeren Rötungen entzündungshemmend wirken.
- Hausmittel wie Joghurt, Quark oder feuchte Wickel haben einen kühlenden Effekt, eine therapeutische Wirkung ist jedoch nicht belegt.
- Niemals mit Eisbeuteln kühlen, es kommt dabei leicht zu Erfrierungen.
- Ist die Verbrennung so schlimm, dass sich Blasen bilden, unbedingt einen Arzt aufsuchen! Ebenso bei Anzeichen von Fieber oder Schüttelfrost. Hier kann ein Kreislaufkollaps drohen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nie ohne Schutz in die Sonne – je heller die Haut, umso höher der LSF.
- In der Stadt ist die Sonne ebenso stark wie in der Natur – Asphalt, Beton und Glasfassaden reflektieren nicht weniger stark als Wasser, Sand und Schnee.
- So oft wie möglich im Schatten aufhalten – auch hier ist es warm, dafür ist die UV-Strahlung geringer.
- Die Mittagshitze meiden und zwischen elf und 15 Uhr besser im Schatten bleiben
- Merke: „Between eleven and three – under a tree.“
